Voraussetzung für die Bildung eines Biofilms ist das Vorhandensein von Wasser; die Feuchtigkeit der umgebenden Luft kann hierfür ausreichend sein. Kommt es zur Besiedelung von benetzen Flächen durch Bakterien, so benötigen diese organische Substanzen für ihr Wachstum, respektive für ihre Vermehrung.
Diese organischen Substanzen entstammen entweder benachbarten Kolonien oder sind Teil der Trägermaterialien. So fühlen sich beispielsweise einige Bakterien auf Kunststoffen sehr wohl, wie man sie im inneren von Armaturen oder Wasserleitungen und Schläuchen findet.
Ein weiterer wichtiger Faktor für das Wachstum von Biofilmen ist die Umgebungstemperatur. Ideal für das Wachstum sind Temperaturen zwischen 25 und 50 °C.
Ebenfalls von Bedeutung ist die Struktur der Oberfläche, so zeigte sich bei einer erhöhten Rauhigkeit, z.B. durch Risse, welche ein „…indirektes hygienisches Risiko darstellen, da Bakterien sich in ihnen ansiedeln und schlechter entfernt bzw. vom Desinfektionsmittel nicht genügend erreicht werden…“ können. [ Studie „Biofilme in der Trinkwasser-Installation“ Quelle 1. ]
Und weiter heißt es in der Studie: „Fest anhaftende, anorganische Beläge können als Deckschichten Korrosion hemmende Eigenschaften aufweisen, sind andererseits aber kritisch zu betrachten, wenn ihre Rauhigkeit die Ansiedlung von Mikroorganismen begünstigt. Das Entfernen von Ablagerungen reduziert die Einnistungsmöglichkeit von Mikroorganismen und optimiert den Betriebszustand der Trinkwasser-Installation.“ Diese „anorganischen Beläge“ sind primär angelagerte Mineralien, wie z.B. Kalk.
Sind die vorgefundenen Bedingungen optimal, so wachsen die zuvor sehr dünnen Filme bald in die Höhe und bilden quasi dreidimensionale Strukturen. Hat sich ein Biofilm etabliert, so ist eine flexible und stabile Lebensgemeinschaft aus den unterschiedlichsten Bakterien entstanden, die in der Lage ist, längere Durststrecken zu überdauern und sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Ob, bzw. in welchem Maße, Biofilme in kalten, schneereichen Umgebungen Deutschlands, wie etwa Skigebieten in den Alpen, überdauern können und so eine Gefahr für den Menschen darstellen kann an dieser Stelle nicht geklärt werden.
Vor fünf Jahren haben wir unser Haus komplett DVGW gerecht renoviert was unsere Trinkwasseranlage betraf. Scheinbar hat das die Bakterien nicht interessiert, die können offensichtlich nicht lesen und interessieren sich wohl auch nicht für den DVGW und seine Verordnungen. Biofilmbildung entsteht sicher nicht erst ab der Wasseruhr des Endverbrauchers, sie werden mit dem Trinkwasser in die neu verrohrten Anlagen eingebracht. Erst so kann in den Häusern ein Biofilm entstehen. Bilder im Netz zeigen eindeutige Ansichten von Rohren aus dem Leitungsnetz vor den Wasseruhren mit Biofilm. Im Prinzip muss sich wohl jeder Eigentümer selber schützen, denn die Wahrheit wird wie immer unter den Tisch gekehrt.
Andernfalls müssten die Bakterien in der Wasseruhr entstehen…